Honig

Für Desserts, helle Cremes und die Beeren-Pralinen arbeite ich mit Akazienhonig (Robinie / Scheinakazie) statt mit Datteln. Für die Rezepturen brauche ich eine helle, flüssige Süße. Honig ist das einzige flüssige Süßungsmittel, was frisch „geerntet“ werden kann und nicht noch verarbeitet werden muss. Säfte, Sirup, Nektar sind eingekocht, eingedickt, konzentriert und deshalb nicht mehr naturbelassen, so wie ich arbeiten möchte.
 
Natürlich gibt es große Unterschiede in der Nachhaltigkeit beim Imkern, sogar unter Bio-Imkern.

Ich habe lange gesucht, um einen ganz besonderen Bio-Imker zu finden. Seine Art zu arbeiten ist selten, weil aufwändig und teuer, dafür um so achtsamer.

 

Imkern ohne Schutzkleidung

Christian sagt: „Wenn ich ohne Schutz zu den Bienen gehe, tue ich nur das, womit die Bienen einverstanden sind. Nur so arbeiten wir respektvoll zusammen, auf Augenhöhe.“

Das ist unserem Imker aus Himmelsthür wichtig. Er liebt seine Bienen und lebt mit seiner Familie vegan. Imkern bedeutet für ihn nicht nur Honig zu ernten. 80% seiner und der Bienen Arbeit besteht darin, die Pflanzen zu bestäuben. Ohne Bienen keine Früchte, ohne Imker keine Bienen – denn durch die intensive Landwirtschaft finden die Bienen kaum noch auf eigenen Wegen guten Lebensräume.

 

Natürlicher Wabenbau

Ein großer Unterschied zu anderen besteht darin, dass Christian keine fertigen Wachsplatten in den Bienenbehausungen nutzt, sondern die Bienen selbst ihre Waben bauen lässt. Je nach dem, ob Platz für eine Arbeiterbiene oder eine Drohne geschaffen werden soll. Fertige Platten sind industriegenormt und bieten keinen Platz für die größeren männlichen Bienen. Diese sammeln keinen Honig, scheinen vielen Imkern also nutzlos. Christian möchte stattdessen auf keinen Fall in die Entwicklung des Bienenschwarms eingreifen. Das Volk darf selbst entscheiden, welche Bienen es braucht. Auch, wenn ihn das Wabenbauen Honigressourcen kostet – das ist ihm und uns das Familienleben wert! 

 

Freier Flug, kein Flügelschnitt

Der Bienenkönigin werden außerdem nicht die Flügel gekürzt. Sie kann mit ihrem Volk fliegen wann und wohin sie möchte. Christian fährt dem Schwarm dann hinterher und passt auf, dass sie nur Bio-Nektar sammeln und gesund bleiben.

Dadurch, dass er dieses natürliche Schwarm verhalten zulässt, schützen sich die Bienen automatisch besser gegen Krankheiten.

 

Keine Milbenbehandlung

Honigbienen haben leider ein Milbenproblem. Die Milbe wurde eingeschleppt und vernichtet viele Bienenvölker. Deshalb dürfen auch Bio-Imker ihre Bienen behandeln, damit sie vor den Milben geschützt sind. Die Bienen durchfliegen ein Säure-Bad aus Ameisen-, Oxal- oder Milchsäure. Aber auch das möchte unser Imker seinen Bienen nicht zumuten. Er hat beobachtet, dass die Bienen danach ganz schön unglücklich scheinen. Deshalb nimmt er sich lieber die Zeit und fährt den Ausschwärmern hinterher.

 

Überwintern auf eigenem Honig

Viele Bienen werden mit noch schlimmerem Futter als Zuckerwasser über den Winter gebracht. Das ist für sie genau so ungesund wie für Menschen.

Unsere Bienen behalten einen Teil des aus dem Nektar hergestellten Honigs. Dazu bekommen sie noch einen anthroposophischen Kräuterauszug nach Rudolf Steiner, der durch die „7 Tees“ wertvolle, Blüten-Nektar-gleiche Nährstoffe enthält.

 

Die Königin ist Königin

Im Bienenvolk entscheidet die Königin. Es gibt keinen König. Sie sorgt sich um das Volk und die Arbeiterbienen und Drohnen sorgen sich um sie. Kein Volk kann ohne Königin überleben und anders herum. Deshalb ist es Christian auch so wichtig, dass seine Bienen selbstbestimmt und nicht wie Zuchttiere leben. Die Tiere bleiben unversehrt und die Königin sucht sich ihre Partner aus, die für neue Bienen sorgen. So eine Bienenkönigin wird übrigens ca. 6 Jahre alt.

 

Falls du selbst das Imkern lernen möchtest oder noch mehr lernen willst, stelle ich gerne den Kontakt zu unserem Imker her.